Das ich Dich an Weihnachten vergessen habe. Ich wünsch Dir aber jetzt schon mal
Alles Gute für das Neue Jahr!
(Der Herr Peppinello wünscht Dir das auch. Übrigens.)
Das ich Dich an Weihnachten vergessen habe. Ich wünsch Dir aber jetzt schon mal
Alles Gute für das Neue Jahr!
(Der Herr Peppinello wünscht Dir das auch. Übrigens.)
Tja. Eigentlich gar nichts. Nur indirekt. In meinem Kopf sozusagen. Dem Mann mit der hell-lila Hochwasser-Röhrenhose müssen glaube ich seit Wochen die Ohren klingeln. Wahrscheinlich hat er schon ein paar homöopathische Kügelchen gegen Tinnitus eingeworfen. Alex hat nichts damit zu tun. Gottbewahre.
Also. Im letzten Jahr buk Alex Castagnaccio. Wie immer waren die Fotos des Rezeptes superschön und ansprechend. Ich hatte noch nie Castagnaccio gebacken (gegessen auch nicht) und machte mich also auf die Suche nach Kastanienmehl. Fehlanzeige. Selbst in meiner geliebten Gewürzmühle, die sonst alles hat, sagten sie mir, das sei zu speziell. Irgendwann schrieb mir Pam von Mestolo, dass es in Düsseldorf bei Basic welches gibt.
Basic ist ein Bioladen, mit lauter gesunden Vollwert-Sachen und Haarfarbe aus Pflanzenextrakten, Steinen statt Waschpulver und dergleichen mehr. Sie vertreiben gute Produkte, vieles davon passt aber nicht in meine Küche (wir essen nicht so viele Körner). Und irgendwie meine ich immer, ich bin für solche Läden nicht “öko” genug. Außerdem nehme ich Ariel oder Dash. Mit Waschnüssen und Steinen habe ich noch nie gearbeitet. (Ob dafür der geheimnisvolle Waschkasten der Nudelmaschine geeignet ist?)
Okay. Ich bin mit Vorurteilen behaftet, du sagst es. Ich brauche aber unbedingt Kastanienmehl. Also fahre ich eines Morgens am freien Tag hin. Mit dem Herrn Peppinello. Ich überlege kurz, ob ich mir vorher die Haare mit Henna rot färben soll, lasse es dann aber. Ich habe nicht die passende Garderobe. Und, nein. Der Herr Peppinello ist nicht der Mann mit der hell-lila Röhrenhose. Obwohl…einen Vorschlag wäre es schon wert.
(An dieser Stelle bitte ich alle in Elternzeit lebenden Männer in Frauenhosen, sowie deren dazugehörige Henna-Gemahlinnen um Verzeihung. Ich weiß, dass meine Aura negativ ist. Kann man das wegpendeln?)
Bereits vor Betreten des Ladens (Friedrichstraße in Düsseldorf) verhalten wir uns politisch unkorrekt, denn wir parken genau vor dem Eingang im Halteverbot. Entgegen meiner Erwartungen ist Basic kein kleiner Kramladen sondern eine Art Supermarkt mit Einkaufswagen und allem drum und dran. Als ich einen der Wagen nehme, sagt der Herr Peppinello: “Ich denke, Du kaufst hier nur Mehl. Da brauchst Du doch keinen Wagen, oder willst Du gleich wieder zentnerweise kaufen?”
Er kennt mich. Ich kenne ihn.
Ich schiebe den Einkaufswagen zurück und sage (beleidigte Leberwurst-Mine aufsetzend): “Gib mal den Autoschlüssel, wir fahren wieder.”
Es folgt eine leise geführte kleine Zankerei. Wir können hier ja schließlich nicht rumkeifen. Sonst erschrecken wohlmöglich die Biotomaten (die aussehen als wären sie letzte Woche schon reif für die Mülltonne gewesen). Herr Peppinello holt ein Einkaufskörbchen und sagt: “Jetzt mach hinne, wir stehen im Halteverbot.”
Nachdem ich mehrere ökologisch abbaubare, antiallergene, was-weiß-ich-wie getestete Shampoo Flaschen, verschiedenen Kräuterteesorten, Vollkornnudeln (igitt) und der gleiche mehr in der Hand gehabt habe und meine Augen schweifen lasse finde ich das Regal mit dem Mehl. Unzählige Sorten und Schrotungen.Eine gesünder als die andere. Da steht auch das Kastanienmehl. Sonnentor Edelkastanienmehl steht drauf. Mit Bild von Hildegard von Bingen.(Ich sag’ ja, alles Kräuterhexen im Bioladen) In kleinen Kartons zu 200g. Der Preis verwirrt mich zunächst. Ich habe ja keine Ahnung. Umgerechnet kostet es 22 Euro……nicht pro Zentner, sondern pro Kilo. Grundgütiger. Dafür bekomme ich auch ein wunderbares Stück Hochrippe…oder ein großes Stück Tafelspitz.
Der Herr Peppinello steht am Nebenregal und begutachtet ihm völlig fremde Sachen. Quinoa. Bulgur. Hirse. Teure schwarze Linsen. Das Tollte ist allerdings das hier und dieses hier. Da sagt er nur: “Die haben doch den Knall nicht gehört.” Als er sieht, was das Kastanienmehl kostet, schüttelt er kurz mit dem Kopf. Zuckt dann mit den Schultern und sagt: “Die Pinienkerne haben wir zuhause. Die brauchst du hier nicht zu kaufen.”
Ich brauche dann aber doch noch weiße Bohnen. Und suche Koriander und Schabziger Klee, das brauche ich demnächst für ein anderes Rezept. Ich nehme außerdem noch Roggenvollkorn- und Dinkelmehl. Und grobes Meersalz. Und das Einkaufskörbchen ist voll. Hätten wir doch lieber einen Wagen genommen. Wir gehen zur Kasse. Der Laden ist leider ziemlich leer, so kann sich meine Klischeevorstellung vom typischen Bioladen-Kunden nicht so richtig bestätigen. Die esoterischen Mittfünfzigerinnen sind wahrscheinlich noch im Büro…oder in der Volkshochschule. Die Rauschebärte schlafen wohl noch. Einzig eine verwirrte ältere Dame kriegt vor uns ihre Einkäufe nicht richtig aufs Band. Hinter uns steht eine völlig entnervte Mutter mit zwei quengeligen Kleinkindern. Eins auf dem Arm, eins hängt ihr am Bein. Den Kinderwagen hat sie vollgeladen mit diversen Bio-Babygläschen. Der Inhalt sieht farblich bei allen Sorten gleich aus. Wie Kotze oder ähnliche Körperausscheidungen. Natürlich kann es der Herr Peppinello nicht lassen. Er sagt: “Wenn ich das essen müsste, hätte ich auch schlechte Laune”. Zum Glück hört die Frau das nicht. Das Baby auf dem Arm schreit ihr wie von Sinnen ins Ohr.
Zum Glück haben wir kein Knöllchen gekriegt, also ab nach Hause und ran an das Castagnaccio.
Fragst Du Dich schon, wo der hell-lila Hosenmann ist? Der kommt noch. Keine Sorge.
Kastanienmehl riecht komisch. Nicht mal nach Kastanien. Ich lasse den kleinen Peppinello schnuppern. Er sagt, das riecht wie Wurst oder Schinken. Luftgetrocknet. Ich schnuppere. Er hat irgendwie recht.
Ich verrühre die Zutaten. Alles ist recht flüssig. Naja. Wird schon. Während der Backzeit schaue ich des Öfteren das angebrochene Päckchen Kastanienmehl an. Mit Hildegard von Bingen vorne drauf. ich stelle mir mich mit wallendem Gewand und Haube vor. Weia. Ich rufe meine Freundin A. an und frage, ob wir am nachmittags mit den Kindern ins Logolino fahren wollen. Das ist so ein Indoor-Spielplatz zum Austoben, falls der Nachwuchs bei schlechtem Wetter daheim allzu sehr randaliert. Ob das bei den Kindern der Frau aus dem Bio-Markt auch wirkt, weiß ich nicht. Sie bekäme dort Probleme erziehungstechnischer Art. Es gibt im Logolino nämlich keine Vollwert-Gläschen. Nur Chicken-Nuggets und Pommes. Und Slush-Eis (Wasser mit Zucker und Farbstoff).
Alex schreibt, dass das Castagnaccio fertig ist, wenn die Oberfläche kross ist. Okay. Fertig. Mein Foto sieht natürlich nicht so aus wie das von Alex. Und soll ich Dir was sagen? Ich weiß nicht, wie das Castagnaccio von Alex, oder auch das von Mestolo geschmeckt haben… Meins war Murks. Der Hildegard-von-Bingen-Zauber hat nicht gewirkt. Obwohl wir Kastanien sehr gern mögen, werden wir sie in Zukunft wieder im ganzen genießen. Im Ofen gebacken. Weder die Konsistenz, noch der Geschmack des Kastanienfladens hat uns zugesagt. Schade eigentlich.
Als wir am Nachmittag im Logolino sind, berichte ich meiner Freundin A. (sie heißt übrigens auch Alex) von meinem Misserfolg und meinem Ausflug in den Bioladen. Und dann betritt er die Szene. Der Mann mit der hell-lila Röhrenhose. Fast zwei Meter groß und ungefähr fünfzig Kilo schwer. Da wo die Hosenbeine aufhören sehe ich riesige Füße in Wildlederboots. Die sind oberhalb der Sohle mit purpurfarbenem Samtband umwickelt. Am Samtband bimmeln Glöckchen. Aus dem Schaft der Boots schauen Wollsocken raus. Mir stockt der Atem.
Ich stupse Alex an. “Guck”, sage ich, “der war bestimmt heute auch im Ökoladen. Der hat nur Körner gekauft. Was anderes isst der bestimmt nicht.” Alex prustet, da kommt er auf uns zu. Ich kann mich kaum noch beherrschen. Neben mir steht so ein Zeitschriftenständer für gelangweilte Muttis (Gala, Bunte, Frau im Spiegel). Den steuert er an. Er hat diesen Gesichtsausdruck den ich kaum beschreiben kann. Ganz bescheiden voller selbstzufriedener Glückseligkeit. Er blättert rum. Ich zische: “Wetten, er nimmt die ‘Eltern’, oder ‘Meine Familie und ich’?” Natürlich. Eltern. Mit den Augen suche ich die Halle ab, und versuche zu erraten, welche Kinder zu ihm gehören. Ich denke mir aus, dass er in Elternzeit ist. Seine Frau arbeitet. Sie ist selbständige Reiki-Meisterin. Macht Klangschalentherapien und sowas. Gong! Dong! Mann bin ich bescheuert. Die Kinder gehen zur Waldorfschule. Oder in den Waldkindergarten. Bestimmt. Als Babies trugen sie keine Pampers, sondern Stoffwindeln. Ähnliche wie er jetzt gebatikt um den Hals geschlungen trägt. Nein. Nicht ähnliche. Genau diese! Wenn seine Frau heute Abend heimkommt kocht er ihr eine schöne Tasse Tee. Sie essen 27 verschiedene Löffel Schüssler-Salz. Danach liest er ihr vor dem Kamin (ökologisch wertvolle Pellet-Befeuerung) aus dem Kamasutra vor. Im Bioladen hat er heute das hier gekauft. Sie geben einander so viel. Ommmmm!Ommmm!
Findest du auch manchmal, dass mit mir was nicht stimmt? Gehirntechnisch?
Die Gründe, warum Du so lange nichts von mir gehört hast, sind vielfältiger Natur. Ich könnte sie hier alle darlegen, will Dich aber damit verschonen, größtenteils alles Kinkerlitzchen. (Faulheit war einer der Gründe, aber nicht hauptsächlich…) Was ich hier aber unbedingt loswerden will: Falls ich eine oder mehrere e-Mails unbeantwortet ließ, nimm es mir bitte nicht krumm. Ich werde versuchen mich zu bessern, wenn ich Zeit dazu habe. Nicht zum Bessern, sondern zum beantworten der Mails natürlich. Und dann noch Folgendes: Liebe Werbefuzzies! Gebt endlich auf, ich werde hier nichts bewerben, auch nicht gegen Gage. Wenn ich mal ein Produkt anhimmele, so geschieht das aus persönlicher Überzeugung.
Nun aber zum Post-Titel. Zurück auf Start bezieht sich natürlich auf mich. Was mich aber nun nicht an den Rand des Nervenzusammenbruchs treibt. Nur fast. Wahnsinnig macht mich die neueste küchentechnische Errungenschaft des Herrn Peppinello. (Er hat mich übrigens mehrfach mahnend dazu aufgefordert hier mal wieder was zu schreiben, wer hätte das gedacht…) Zurück zum Thema, bevor ich wieder abschweife.
Alles fängt vor einigen Wochen ganz harmlos an. Wie immer. Der Herr Peppinello braucht unbedingt eine neue Aufsatzvitrine. Das ist so ein 2 Meter langes Kühlteil, mit Edelstahlbehältern, zur Aufbewahrung von vorgeschnittenem Gemüse, Salat undsoweiter. Wir surfen im Internet. Vergleichen Maße und Preise. Werden fündig. Dann sieht der Herr Peppinello eine Nudelmaschine. Vollautomatisch. Auch nicht ganz so teuer, aber immerhin schon dreistellig. Das Teil lässt ihm keine Ruhe mehr. Ich mutmaße insgeheim, dass er sogar von dem Ding träumt.
“Du weißt doch, wie Nudeln gemacht werden”, sagt er,“stell Dir mal vor, wir würden hier frische Pasta anbieten. Das wär’ der Renner. Die gibt es doch fast nirgends hier.”
Natürlich weiß ich das. Aber daheim in Peppinella’s Küche, an der kleinen Marcato, handbetrieben, ist das wohl was anderes. Tage ziehen ins Land, und er hört nicht auf zu reden. Der Herr Peppinello kann mitunter sehr penetrant werden, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. So erzählt er bereits allen Gästen in Peppinellis Lädchen, was wir (er) vorhaben. Natürlich erntet er Zuspruch.
In den Herbstferien haben wir frei, und so kommt es, dass wir 200 km weit fahren um die Aufsatzvitrine zu kaufen und gleichzeitig mal nach dieser Nudelmaschine zu fragen. Unverbindlich. Also nur gucken. Keine Angst.
Der nette, junge Juniorchef des Gastro-Ausstatters fragt dann, ganz unverbindlich, ob wir diese kleine Maschine namens MPF privat oder gewerblich nutzen wollen. Der Herr Peppinello antwortet, ebenfalls ganz unverbindlich, dass wir das Gerät wohl gewerblich einsetzen wollen. Wenn. Unverbindlich. Der nette, junge Juniorchef erklärt daraufhin, immer noch unverbindlich, dass die Maschine dafür zu klein ist. Es gibt da die nächstgrößere Maschine. MPF 2, oder 2,5. Ich weiß nicht mehr so genau. Der Herr Peppinello fragt unverbindlich, ob da ein Abschneider dabei ist. “Optional” steht nämlich im Prospekt. Der nette junge Juniorchef telefoniert mit dem Italienimporteur mit Sitz in Kaufbeuren.
“Aha”, sagt er in den Hörer, “aha. Ja. Hmhm.”
Nein. Der Abschneider ist nicht dabei. Den müsste man separat bestellen. Der allein kostet 460 Euro. Der Herr Peppinello fragt nach dem nächstgrößeren Modell MPF 4. Fassungsvermögen 4 Kilo. Nudelproduktion 13 Kilo pro Stunde. Starkstromanschluß. Da ist der Abschneider im Preis allerdings inbegriffen. Mir dämmert in diesem Augenblick, dass wir an “unverbindlich” längst vorbei sind. Für die maschine gibt es diverse Pressen aus Bronze für verschiedene Nudelformen. Im Schnitt kosten sie 100 Euro pro Stück.
Weil jetzt alles schon verbindlich ist, entscheidet sich der Herr Peppinello (wobei er mich nur kurz zu Rate zieht) für vier verschieden. Du siehst sie oben auf dem Foto. Im Uhrzeigersinn von oben: Taglierini, Fettuccine, Pappardelle und Maccheroni. Ohne mit der Wimper zu zucken kauft der Herr Peppinello alles. Schließlich ist ja der Abschneider inklusive….
Der ganze Spaß kostet am Ende soviel wie ein gebrauchter Mittelklassewagen. Aber die Lieferung frei Haus ist umsonst. Was für ein Glück!
Im Auto sagt er dann euphorisch: “Ein Kinderspiel. Zutaten rein. Den Rest macht sie von alleine. Super. Und kleiner hätte es eh nicht gebracht. Überleg mal!”
Ich überlege. Ich weiß jetzt schon, dass wir uns bei der ersten Inbetriebnahme des Teiles bis aufs Messer streiten werden.
Ein paar Tage später ist das Gerät dann da. Das erste was mir ins Auge sticht, ist der Aufkleber an der Seite, den Du ganz oben auf dem Bild siehst. Ehrlich gesagt, weiß ich immer noch nicht, wo sich, wie vom italienischen Hersteller beschrieben, der “Waschkasten” des Gerätes befindet. Schade eigentlich. Das Gerät könnte multifunktional sein. Nach der ersten Ladung Taglierini einfach mal die Buntwäsche auf 40 Grad rein, und ab dafür, oder? Und was ist gemeint mit “Missbrauch der Maschine”? Könnte der Herr Peppinello sich nachts wenn alle schlafen ins Lädchen schleichen, und sich an der Maschine vergehen? (Weia, die Messer des Abschneiders sind scharf wie Rasierklingen…)
Jetzt aber genug ringsherum geredet. ich will Dir das Gerät natürlich mal vorführen. Was Du hier siehst, ist das Innere des “Waschkastens”. Tatsächlich werden die Zutaten nur nach und nach während des Mischvorganges eingefüllt. Zwingend ist allerdings die Verwendung von Hartweizen. Normales Haushaltsmehl geht nicht. Auch das Mischverhältnis Flüssigkeit/Hartweizen ist anders als bei von Hand gemachten Nudeln. Der Herr Peppinello und ich experimentieren ein paar Tage herum. Schmeißen einige Kilo misslungenen Teig weg. Streiten uns. Ab und an bin ich versucht ihm einfach eine dieser Bronzepressen an den Schädel zu werfen. Oder diese große bronzene Gewindeschraube am Boden des “Waschkastens”. Schließlich wird es dann doch irgendwann.
Für Pasta mit Ei (Pappardelle, Fettuccine und Taglierini) nehmen wir pro Kilo Hartweizenmehl ca. 380g Ei (6-8 Stück, je nach Größe).
Für Pasta ohne Ei (Taglierini und Maccheroni) nehmen wir pro Kilo Hartweizenmehl ca. 400g Wasser. Die Maccheroni möchte ich Dir heute zeigen. Unverbindlich.
Hier siehst Du nun den Abschneider. Der ja Gottseidank inklusive war. Mit der Bronzepresse für Maccheroni. Die nicht inklusive war. Der Abschneider dreht sich im Uhrzeigersinn. Die Länge der Maccheroni kann mittels eines Einstellknopfes (unter dem ominösen Waschkasten-Aufkleber) nach Belieben geändert werden. So können wir also auch ganz kurze geriffelte Röhrchen herstellen. Ditaloni rigati, für unsere geliebte Pasta e fagioli. Das ganze ist wirklich ein Kinderspiel (mittlerweile). Die Reinigung der Maschine und der Pressen ist aufwändiger als der eigentliche Vorgang des Nudelmachens. Die Pasta ohne Ei kann bei bedarf ganz einfach getrocknet werden, und ist ziemlich lange haltbar. Auch die kurze Kochzeit ist echt ein Traum.
Ich höre mich schon fast an wie irgend so eine Tussi vom Shopping-Channel, oder? Dabei war ich anfangs gar nicht glücklich. Aber: Selbst mit einer ganz gewöhnlichen Hackfleischsoße schmecken sie einfach göttlich.
So. Das war’s für heute. Weitere Pasta-Gerichte mit der MPF4, Starkstromanschluß, inklusive Abschneider (und Waschkasten), 13 Kilo die Stunde werden mit Sicherheit folgen. Bis dahin.
Gute Nacht. Grüße vom Herrn Peppinello. Unverbindlich natürlich!
Ich mag einfach nicht mehr. Im Hotel wohnen.
Gruß und Kuss
peppinella
Sagt die Sachbearbeitung der Versicherung Hausrat/Gebäudehaftpflicht. Keine Sorge Frau Peppinella. Ihre Gemächer werden zwar wochenlang unbewohnbar sein, aber Ihre Versicherung deckt Hotelunterbringung ab. Prima oder?
Deswegen geht es hier in Peppinella’s Küche auch nicht weiter, weil eben jene momentan weder Zeit, noch Lust, noch Gelegenheit zum Bloggen hat. Tut mir echt leid.
Manchmal ist das leben echt Scheiße, oder?
Zu nachtschlafender Zeit jage ich den Herrn Peppinello aus dem Bett. Kurz nachdem die Kinder das Haus verlassen, machen wir uns auf den Weg zur Fleischer-Innung. Ich will Därme!
Wer sich jetzt schon schüttelt, der braucht gar nicht erst weiter zu lesen.
Ich will nämlich heute meine neueste Errungenschaft ausprobieren. Den KitchenAid-Fleischwolf mit Wurstfüllhorn (Wahnsinnswort!). Im Klartext: Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, eigene Salami herzustellen. Als Hülle dafür brauche ich Naturdarm, weiß aber nicht so genau welchen. Im Fleischerei-Großhandel laufe ich zunächst planlos durch die Gänge. Guck mal da. Sie verkaufen “Acqua Panna”, mein Lieblingswasser. Schwupp. Ich hieve eine Kiste in meinen Einkaufswagen. Der Herr Peppinello beanstandet das natürlich. Er ahnt, dass ich wieder 80% des Komplettsortimentes des gesamten Ladens zumindest einmal beäugen, anfassen, bestaunen werde….. In einem Riesenregal liegen unendlich viele verschiedene Kunstdärme. Naturdarm sehe ich nicht, aber einen Angestellten, der gerade wunderschöne Servietten einräumt. Ich sage brav guten Tag und frage, ob sie auch Naturdarm führen. Der Verkäufer guckt mich an, als sei ich nicht ganz bei Trost, und sagt dann: “Kommen Sie mal mit, junge Frau.” Er führt mich in eines der vielen Kühlhäuser. Tonnenweise Därme. In riesigen Abnahmemengen. Ich bin ratlos.
“Wofür brauchen Sie den?”, fragt er. Ich erkläre mein Vorhaben. Dann fragt er: “Schwein oder Schaf?” und ich antworte, äußerst geistreich: “Hä?” Er erklärt mir den Unterschied zwischen Schafsdärmen und Schweinedärmen. Schafsdärme nimmt man überwiegend für Wienerle. Ich brauche wohl Schwein. Kaliber 26/28. Das ist der Durchmesser. Mutig frage ich: “Was ist denn die kleinste Verpackungseinheit?” und schaue verzweifelt auf einige Riesenbottiche. “Ein Hank”, sagt er und grinst, “Das sind 91 Meter. Schon gewässert und gebrauchsfertig. Kosten 19,00 Euro.” Ich sage “ok” (und frage mich im Stillen, was ich mit 91 Metern Schweinedarm soll…vielleicht stranguliere ich mich damit, oder so. Oder den Herrn Peppinello bei Gelegenheit.)
Wir erstehen außerdem noch viereinhalb Kilo Schweinenacken und eineinhalb Kilo Speck. Ich widerstehe weiteren Verlockungen (Ochsenbacke, Kalbstafelspitz) und wir machen uns auf den Heimweg, denn wir haben was vor.
Zutaten für 12 bis 14 lange halbrunde Würste:
Ich kann zu den Gewürzen keine genauen Mengenangaben machen. Ich nehme so ungefähr 30 Gramm Salz pro Kilogramm Fleisch. Die anderen Zutaten dosiere ich nach eigenem Geschmack. Ich bin sparsam mit dem Chili (wegen der Kinder), geize aber nicht mit Fenchel, weil wir den sehr mögen. Beim Würzen sind wir aber noch gar nicht. Ich schneide nämlich zuerst das Fleisch in schmale Streifen, und würfele den Speck. Das Fleisch gebe ich durch die grobe Scheibe meines Fleischwolfes.
Dann füge ich die Gewürze hinzu und gieße etwas Wein an. Nun Kommt der Herr Peppinello zum Einsatz. Er hat mehr Kraft als ich. Fleisch muss nämlich nun mehrfach zusammen mit dem Speck durchgeknetet werden, damit sich alle Zutaten gut vermengen. Herr Peppinello walkt so 20 Minuten in dem Fleischberg herum und sagt dabei: “Fotografier’ das jetzt mal, und schreib’ dann im Internet, dass das die Hand Gottes ist.” Ja. Mache ich, Diego Armando. Wir kosten beide mehrfach. Würzen nach. Gießen Wein dazu. Irgendwann schmeckt es richtig gut. Zeit, um nun die Dose mit den 100 Yards Schweinedarm zu öffnen. Die Fleischmasse ruht für eine halbe Stunde. Ich montiere in der Zwischenzeit das etwas größere der beiden Würstfülldinger auf den Fleischwolf.
Irgendwie schaffe ich es auch, die winzig schmalen, aber sehr elastischen Därme darüber zu ziehen. Ich brauche Dir nicht zu sagen, wer dazu blöde Bemerkungen macht. Ich knote das untere Ende zu. Der Herr Peppinello gibt die Wurstmasse in die Maschine. ich ziehe die Salsiccia. Wir streiten uns, weil ich mit einer (fettigen) freien Hand fotografieren will. Dabei reißt der Darm. Herr Peppinello mault: “So machst Du die Kamera und die Wurst kaputt.” El nino de oro nervt. Das sage ich ihm aber nicht, denn wursten ohne zweiten Mann ist recht mühselig.
Als die sechs Kilo Fleisch verwurstet sind, habe ich noch etliche Yards Schweinedarm übrig. Der Metzger im Fleischereinkauf hat mir gesagt, dass die noch 3 Monate haltbar sind, wenn ich sie ordentlich einsalze. Vor mir liegt nun ein Haufen Würste. Ich binde sie an den Enden mit Wurstgarn zu und steche sie vielfach mit einer dicken Stopfnadel an, damit Luft entweichen kann, und die Wurst trocknet. Zwei der Würste, die nun Salsiccie fresche al finocchio heißen, braten wir, und essen sie sofort (schmecken köstlich).
Die anderen bleiben bis morgen bei Raumtemperatur hängen. Danach gehen sie bis Ostersonntag (schätzungsweise) bei 10 Grad in Herrn Peppinello´s Kühlhaus. Ich bin gespannt. Werde mit Sicherheit über das Gelingen (oder auch nicht) berichten. Zum Abschluss blicke ich mich in meiner verwüsteten Küche um und seufze. Der Herr Peppinello meint, ich solle mich nicht so anstellen. Ich hätte es mir ja leicht gemacht. Normalerweise wird das Fleisch nämlich nicht durch den Wolf gedreht, sondern von Hand (!!!) geschnitten. Ich liebe Dich auch, Diego. Beim nächsten mal schneidet die Hand Gottes dann das Fleisch klein……
Um eines gleich klarzustellen: Bei “Jenseits von Eden” vergoss ich keine einzige Träne. Jenseits aller Kochtöpfe heule ich jedoch regelmäßig vor dem Fernseher. Nicht bei Kochsendungen, obwohl ich viele davon zum heulen finde. Nein. Das ist ein blöder Anfang, also noch mal von vorne.
Im wirklichen Leben weine ich eher selten, und wenn, so geschieht das in 102% aller Fälle vor Wut. Ja, ja, es gibt einen Menschen, der mir mitunter heiße Zornestränen in die Augen treibt. Natürlich verrate ich hier nicht, wer das ist. Und natürlich bist Du sehr einfältig, und kommst nicht darauf, wen ich meine.
Vielleicht fragst Du Dich, wie ich hier überhaupt auf dieses Thema komme, wo ich doch eigentlich Ravioli mit Ziegen-Ricotta posten wollte? Ich sage es Dir: Ich habe gerade wieder hemmungslos geflennt. Im Lädchen, in Herrn Peppinello’s Küche.
Nein. Nicht was Du jetzt denkst. Der Herr Peppinello war gar nicht anwesend. Ausnahmsweise traf ihn keine Schuld. Aber: Er hat in seiner Küche so einen kleinen portablen Fernseher. Da ich allein war, und einiges für ein Fest am morgigen Tag vorbereiten musste, schaltete ich das Ding ein. Schrott auf allen Kanälen. Nach mehrfachem Umschalten landete ich auf “Phoenix”. Dort lief die x-te Wiederholung der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Kanada. Oh oh. Das habe ich schon ein paar Mal angeschaut. Und jedes Mal geheult.
Bescheuert, oder? Schon kurz nach Beginn der Übertragung betreten das erste Mal die kanadischen Ureinwohner in traditioneller Indianer und Ainu Kleidung das Stadion, und heißen die Menschen Willkommen. Ich beginne zu schlucken.
Später wird zu bombastischer Musik gefiedelt und getanzt und ich flenne. Das schiebe ich auf die Zwiebeln, die ich gerade schneide (“Augenzwiebeln” nennt der kleine Peppinello die.) Als die georgischen Sportler einziehen bin ich allerdings schon beim Würzen der Auberginenscheiben, die Zwiebelausrede fällt weg, und ich weine wie verrückt. Bei der späteren Schweigeminute aus gegebenem Anlass auch. Dann kommen die Kanadier. Ich weine erneut, und frage mich insgeheim, ob ich noch ganz bei Trost bin. Irgendwann kriege ich mich wieder ein. Nämlich ausgerechnet als die Olympische Flagge gehisst wird. Die kanadischen Ranger (sind das Ranger?), in ihren roten Jacken und depperten Kopfbedeckungen sehen komisch aus. Sie werden begleitet von der Sängerin Measha Brueggergosman (was für ein Name!!!). Und so sieht die Frau dann auch aus. Sie trägt eine güldene Abendrobe. Schulterfrei und ärmellos. Dramatisch hebt sie immer wieder die Hände gen Himmel. Dabei wabbelt das viele Fleisch an ihren Oberarmen wie wild. Außerdem hat sie eine ganz wirre lange Kraushaarmähne (Afro-XXL). Ich denke kurz daran, dass sie sich gleich die Kleider vom Leib reißt, um dann wie Lady Godiva auf einem Pferd durch die Mengen zu galoppieren. Kurzzeitig erlebe ich einen Heiterkeitsausbruch, der sich jedoch bald wieder legt. Ich heule erneut, als Wayne Gretzky das Olympische Feuer entzündet.
Am Ende der Übertragung überlege ich, was wohl nicht mit mir stimmt. Das mit der Heulerei vor dem Fernseher war nicht immer so. Irgendwann hat es sich eingeschlichen. Als Kind und später Halbwüchsige weinte ich nie. meine Freundinnen vergossen bittere Tränen bei “Dirty Dancing” (….mein Baby gehört zu mir…) und schluchzten um die Wette mit Ryan O’Neal bei “Love Story”. Ich nicht. Soweit ich mich erinnere weinte ich lediglich bei “Roots” und “Holocaust”. Bitterlich. Nie bei Spielfilmen. Bis auf ein einziges Mal. Und das war noch nicht mal ein Spielfilm mit bekannten Hollywood-Größen sondern Zeichentrick. Und ich war kein Kind mehr, sondern schon Anfang Zwanzig. Ich schluchzte wie verrückt, als “Feivel, der Mauswanderer” völlig durchnässt auf Manhattan-Island strandete. Unter der viel zu großen Mütze seines Vaters hustete er und weinte. Immer wieder rief er verzweifelt nach seinem Papa.
Da kriegte ich mich nicht mehr ein. Am liebsten hätte ich den kleinen Mäuserich adoptiert. Ich weiß, dass Du mich sowieso für ein wenig seltsam hältst. Und wahrscheinlich glaubst Du jetzt, ich wäre völlig plemm-plemm, oder? Danach habe ich nie mehr bei Filmen geweint. Tragische Szenen in Liebesfilmen lösen bei mir eher Belustigung aus.
Das regelmäßige Heulen vor dem Fernseher stellte sich bei mir, soweit ich mich erinnern kann, mit Mitte Zwanzig ein. Jeder Sender brachte Berichte über die grauenhaften Zustände in rumänischen Waisenhäusern. Ich weinte und konnte nachts nicht schlafen. Ich glaube, dass ging jedoch nicht nur mir so, oder?
Andere Gelegenheiten, bei denen mir die Tränen liefen, waren die ersten Berichte von der innerdeutschen Grenzöffnung. Ich flennte vor Rührung, und hätte am liebsten jeden Menschen der rüberkam zuhause aufgenommen. (Einziges Manko wäre die Sprachbarriere gewesen, denn der Herr Peppinello hätte einen Sächsisch-Kurs belegen müssen…)
Apropos. Den Herrn Peppinello habe ich ein einziges Mal bittere Tränen vorm Fernseher vergießen sehen. Sogar stundenlang. Ach was. Tagelang. Angefangen hat er am 3.Juli 1990. Da verlor Italien im eigenen Land das WM-Halbfinale gegen Argentinien. Und Deutschland wurde Weltmeister. Der Super-Gau!
Ansonsten fällt das Flennen bei Sportübertragungen eher in mein Ressort. Ich heulte wie ein Schlosshund, weil Roberto Baggio 1994 gegen Brasilien den letzten Elfmeter verschoss. Natürlich flossen bei mir die Tränen, als Muhammad Ali 1996, schwer von seiner Krankheit gezeichnet, bei den Olympischen Spielen in Atlanta das Feuer entzündete. Auch damit war ich sicher nicht allein. Außerdem flennte ich minutenlang vor vielen Menschen, als Andre Agassi 2006 unter Standing Ovations weinend bei den US-Open seine Karriere beendete. Vor Wut weinte ich außerdem, als die Punktrichter den Legendären Fight zwischen Henry Maske und Graciano Rocchigiani zugunsten des “Gentleman-Boxers” entschieden.
Wann ich noch geheult habe vorm Fernseher? Tja. Viele Male. Fassungslos am 11. September. Natürlich. Und warte Mal, natürlich habe ich mit Elton John geheult. Bei der Trauerfeier für Lady Diana. Ergreifend und todtraurig zugleich sah ich (ebenfalls mit Tränen in den Augen), wie Papst Johannes Paul II zum Millennium krank und altersschwach die Heilige Pforte öffnete. Später weinte ich, als er starb. Während der gesamten Trauerfeier. Und dann weinte ich vor Rührung, als feststand, das Barack Obama Präsident der USA wird. Ich weinte während der Übertragung der Amtseinführung, und die kleinen Peppinellis glaubten, ich sei verrückt geworden.
Bin ich verrückt? Wen interessiert’s. Pah. Ich weine, wann und wie ich will. Vorzugsweise vorm Fernseher.
Ganz klar im Titel ersichtlich: He’s back home again.
Wohlbehalten kommt der Herr Peppinello am Karnevalssonntag (in diesem Jahr auch Valentinstag) daheim an. Er bringt einen ganzen Koffer voll Zeug mit. Und schrammt haarscharf am Übergepäck vorbei. Was selbstredend meine Schuld ist, weil ich ihm eine lange Liste mit Sachen geschrieben hatte, die er mitbringen musste.
Aus seinem Koffer holt er zunächst den Fotoapparat. “Guck’ mal”, sagt er, “ich habe tolle Bilder gemacht.” Insgeheim stutze ich, denn der Herr Peppinello fotografiert noch schlechter als ich. Ach was, er ist ein miserabler Fotograf. Das sage ich aber nicht. Ich denke es nur, denn wir wollen uns ja nicht gleich während der ersten Sekunden voller Wiedersehensfreude in die Haare kriegen. Ich schaue mir also die Bilder an. Die ersten 10 oder 12 zeigen Wolken. Die hat er aus dem Flugzeug fotografiert. Sehr interessant.
Auf den nächsten 25 Bildern ist die alte Grundschule des Herrn Peppinello abgelichtet. Aus jeder Perspektive. Er hat keinen einzigen Blickwinkel ausgelassen. Dann folgen Straßen und Hauseingänge seines Viertels, die eigentlich richtig nett aussähen, wären da nicht überall rote Mülltonnen zu sehen.
“Was sind den das für rote Dinger?”, will ich wissen. Herr Peppinello erklärt, dass sie jetzt in Italien das Mülltrennsystem eingeführt haben. “Die trennen wie bekloppt”, sagt er, “ich weiß gar nicht, wie viele verschiedene Müllbehälter meine Tanten mittlerweile in der Küche haben.”
“Echt? Sie halten sich dran?”, will ich wissen, denn ich weiß, wie viele Gesetze sie nicht befolgen (Helmpflicht, Gurtpflicht). Der Herr Peppinello erklärt, dass es bei Zuwiderhandeln saftige mehrstellige Geldstrafen hagelt. Dann unterbricht er sich und sagt: “Das Beste hab’ ich Dir noch gar nicht erzählt. Weißt Du was an dem Tag passiert ist, an dem ich angekommen bin?” “Nö,” sage ich.
“Das war sogar im Fernsehen. In den Nachrichten.” Mir geht immer noch kein großes Licht auf. Weder die Öffentlich Rechtlichen, noch die Privatsender haben ihr laufendes Programm unterbrochen, um der Welt mitzuteilen, dass der Herr Peppinello just gelandet war. Das denke ich aber leider nicht nur. Ich sage es ihm auch. Und der Herr Peppinello findet mich bescheuert. Und das sagt er mir selbstredend. Dann berichtet er mit Folgendes Szenario aus Nocera Inferiore/Provincia di Salerno/unweit Neapel/Kampanien: Zeitgleich mit der Landung des Herrn Peppinello wird in Nocera die Achtzigjährige Kiosk-Besitzerin Gaetana Spinosa in ihrem Lädchen ermordet. Die Täter, ein Drogensüchtiger aus dem Viertel und seine uruguayische Geliebte. Denen gelingt die Flucht mit ein paar Kröten. Sie werden jedoch schnell gefasst, da die alte Frau in ihrem Kiosk eine Überwachungskamera installiert hatte (was zuvor niemand wusste), wodurch der Raubmord dokumentiert wurde. Trauriger aber alltäglicher Wahnsinn in Kampanien. Nun kommt aber das Skurrile, worüber alle Fernsehsender Italiens berichteten: In der Wohnung der verwitweten, kinderlosen Dame fand die Polizei in der Waschmaschine 500.000 Euro in bar, sowie 500.000 Euro in Wertpapieren. Herrn Peppinello´s Onkel Vittorio weiß außerdem zu berichten, dass Gaetana vor Jahren schon mal eine große Tüte Bargeld versehentlich weggeworfen haben soll.
Herrn Peppinello´s Fazit: “Immer, wenn ich in den Süden fliege, passiert Unfassliches.” (Anmerkung der Bloggerin: Das letzte Mal, als wir vor 7 Jahren in Kalabrien waren, bebte nachts dort heftig die Erde. Einen Tag später brach der Ätna aus. Es scheint am Herrn Peppinello zu liegen).
Weiter geht es mit Herrn Peppinello´s Fotosession. Ich sehe 30 verwackelte, dunkle oder unscharfe Bilder von Verwandten. Die Männer kann man noch halbwegs erkennen. Die Tanten drehen der Kamera immer halb den Rücken zu. Man erkennt deutlich auf jedem Bild die Geste des Abwinkens. Obwohl mittlerweile in die Jahre gekommen, sind die Tanten eitel, und wollen ohne frisch onduliert zu sein, nicht fotografiert werden.
Und dann sehe ich Grabsteine auf Fotos. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die hier zeigen soll. Ach, was soll’s?!
Das hier sind seine Großeltern, also die Eltern meiner Schwiegermutter. ich stelle hier fest, dass meine Schwiegermutter ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Herr Peppinello hat alle möglichen Gräber abgelichtet. Mir kommt das komisch vor, denn ich war schon oft mit ihm in Nocera, auf dem Friedhof allerdings nie. Ich frage nach.
“Tja”, sagt er, “das war vielleicht ein Ding..” Und dann erzählt er Folgendes:
An einem Morgen beobachtet er, wie Onkel Vittorio im Vorratsraum herum wurschtelt. Er füllt mit einem Trichter aus einem großen Kanister selbstgemachtem Wein etwas ab in eine kleine leere Flasche, und verschließt diese ordentlich, bevor er sie sich in die Manteltasche steckt. Dann verlässt er das Haus. Nun ist es so, das Onkel Vittorio 70 Jahre alt ist, mehrere Bypass-Operationen hatte und einen astronomisch hohen Cholesterin-Wert sein eigen nennt. Tante Sofia hält ihn knapp mit Essen. das rauchen hat er sich abgewöhnt. Trinken darf er schon gar nicht. der Herr Peppinello sagt nichts. Er schleicht heimlich dem Onkel nach. Der geht geradewegs zum Friedhof. Vor der Tomba (Grab) von “Peppe ‘o barista” bleibt er stehen und holt die Flasche aus der Manteltasche. Peppe ist seit über 10 Jahren tot. Er war der Barbesitzer neben der Schreinerei von Onkel Vittorio und ein enger Freund. Herr Peppinello denkt nun, der Onkel würde sich in aller Stille auf dem Friedhof ein Schlückchen genehmigen. Aber nein. Andächtig stellt Onkel Vittorio das Fläschchen auf das Grab, bekreuzigt sich und geht nach einer Weile nach Hause. Herr Peppinello hat ein schlechtes Gewissen, und schleicht irgendwann hinterher. Später am Tag kann er allerdings nicht mehr an sich halten, und gesteht dem Onkel, was er gesehen hat. Der sagt mit Tränen in den Augen: “Ich habe vergangene Nacht von ihm geträumt. Das wir eine Sause gemacht haben. Wir haben sowas von gegessen und getrunken…..da musste ich ihm einfach was bringen.”
Der Herr Peppinello ist sichtlich gerührt, als er mir das erzählt. Ich auch. Fast verdrücken wir zwei Tränchen.
Dann springt der Herr Peppinello auf und ruft: “Dein Geschenk zum Valentinstag! Oh Mann!” Er rennt zu seinem Gepäck. Der kleine Peppinello sagt genugtuend: “Siehst Du, Mamma. Papa hat daran gedacht.” (Wir haben vorher Wetten abgeschlossen.)
Und das hier ist eines der Geschenke, die ich zu Valentin bekam: Eine geheimnisvolle große Box aus Styropor.
Ich weiß sofort was drin ist. Der Peppinello sagt: “Nicht in den Kühlschrank, die waren eben noch warm.” Yessss!!!! Ein Kilo Büffelmozzarella aus Cava. Frischer als frisch, von Hand abgeschlagen. Und mit absolut nichts zu vergleichen, was hierzulande so alles als Büffelmozzarella angeboten wird. Ich schreie mit meine Feldwebelstimme (das kann ich gut): “Kinder, Tisch decken, Brot schneiden. Wir essen.”
Aus den Tiefen seines Koffers zaubert der Herr Peppinello dann noch stolze dreieinhalb Kilo Salami, die noch weich ist. Hausgemacht von Anna, der Frau seines Cousins Franco. Während des Essens erzählt er weitere Anekdötchen von der Verwandtschaft. Der kleine Peppinello redet ununterbrochen dazwischen. “Mamma.” “Gleich.” “Mamma.” “Gleich.” “Mamma” “Iss jetzt!” “Mammaaaaa!” “Was denn?”
Er hat noch keinen Bissen angerührt. Dann macht er eine große Geste und sagt: “Für das Internet!” Dabei deutet er auf seinen Teller. “Mach mal ein Foto.” Und ich muss sagen, ich staune nicht schlecht. Willst Du wissen, was er gemacht hat?
HIER:
Cool, oder? So. Genug geplaudert. Dir fällt bestimmt gleich das Ohr ab. Ciao!
eigentlich wollte ich an dieser Stelle unser leckeres Rindsragout mit dunkelbrauner Soße (verfeinert mit der selbstgemachten Demi Glace) und Spätzle von heute Mittag posten. Ich schob wie immer das Kochgeschirr in der Küche hin und her und versuchte alles bestmöglich in Szene zu setzten. Und dann? Kamera-Akku leer. Naja. Dann eben das von vorgestern.
Montags hat das Fräulein Peppinella immer bis 16:00 Uhr Schule. Im katholischen Mädchengymnasium, wo sie wahrscheinlich im Religion-Unterricht lernen, Aussagen mit Schwüren auf Unterhaltungsmedien zu bekräftigen. Fräulein Peppinella findet das Essen in der Mensa zum kotzen. Zum kotzen findet sie allerdings auch Erbsensuppe.
Und der kleine Peppinello und ich lieben Erbsensuppe. Jedes Mal wenn wir auf dem Markt am Carlsplatz sind, lassen uns sämtliche kulinarischen Verlockungen kalt, denn wir essen “Ähzezupp” bei Dauser.
Weil es hier aber für niederrheinische Verhältnisse immer noch lausig kalt ist (und schneit) koche ich die Erbsensuppe für uns beide zuhause. (Das Fräulein Peppinella isst derweil in der Schulmensa Undefinierbares.)
Zutaten:
……und da fängt es dann schon an mit den Uneinigkeiten im Rheinland….bei den Zutaten. Der Kölner brät Flönz dazu, andere geben Kasseler hinein. Die Westfalen essen Erbsensuppe mit Mettwurst. Bei Dauser kommen Würstchen rein. Blutwurst ist nicht so meine Welt, also nochmal von vorne.
Zutaten:
Salz und Pfeffer
Die Zubereitung ist denkbar simpel. Meine Lieblingszutat (ZEIT) spielt wie bei fast allem, was ich koche, auch hier die Hautrolle. Die Erbsen weiche ich über Nacht ein. Geht bei Erbsen auch ohne Einweichen, aber dann musste morgens um 7 anfangen zu kochen…. Okay, wo war ich ?
Ach ja. Die eingeweichten Erbsen koche ich am nächsten Tag Im Einweichwasser weich. Da dauert so 2 Stunden. Dann gebe ich alle anderen Zutaten (bis auf die Würstchen und den Speck) dazu. Nachfolgend mein übliches Prozedere: Flamme auf klein. deckel schräg stellen. Warten.
Ich habe also Zeit genug, um Dir zu erzählen, dass mir das Bloggen mit dem Netbook so richtig auf den Keks geht. Dauernd verheddere ich mich auf dieser kleinen Tastatur. Irgendwie schmerzen meine Augen, denn der Bildschirm, ist echt klein und anstrengend.
Als der kleine Peppinello von der Schule kommt, ist er wie immer trotz Pausenbrot, Gurke, Paprika und Apfel, kurz vor dem Verhungern. Er isst vorab ein kaltes Wienerle und einige Speckwürfel. Ich rette den Rest, indem ich den Speck in einer Pfanne kross brate, die Würstchen klein schneide und dann beides schnell in den Kochtopf gebe und abschmecke.
Eigentlich will ich den Rest einfrieren, aber: Der Kleine und ich essen fast alles auf. Übrig bleibt ein Portiönchen, welches ich ihm abends aufwärme. Er ist rundum glücklich. Ich bekomme ein kleines Küsschen, aber nur, weil wir alleine sind, und keiner uns sieht.
Ach, und übrigens: Auch wenn das hier im Rheinland so Uso ist: Mit Maggi würde ich mir diese leckere Suppe niemals versauen.
Joode Honger!!
Manchmal wundere ich mich über mich selbst, und über die bescheuerten Post-Titel, die immer aus meinem Hirn in meine Finger und via Tastatur dann auf den Rechner gelangen…
Die lustige Strohwitwe bin natürlich ich. Das sollte den Menschen, die mir besorgte E-Mails schreiben (“wo bist du? warum schreibst du nichts? ist bei euch was schlimmes passiert?”) erklären: Hier ist nix los. El Randalinsky (aka. Herr Peppinello) besucht seine Sippe in Kampanien. Ich bin mit den Kindern allein. Und Herrin der Fernbedienung. Die liegt mir gut in der Hand. Stell’ Dir vor, am Sonntag sah ich den “Tatort” von Anfang bis Ende, ohne das jemand mittendrin rumzappte. Das Leben kann schön sein.
Runzel jetzt nicht so blöd die Stirn. Der Herr Peppinello und ich haben uns seit 24 Jahren lieb. Zwanzig Jahre davon sogar täglich 24 Stunden, beruflich und privat. Mach’ das erst mal nach….eine kleine Verschnaufpause voneinander (bis zum nächsten Sparring) tut gut.
Die Kinder und ich haben aus diesem Anlass die Teutonenwoche ausgerufen. Es gibt viel gute deutsche Hausmannskost. Beide Peppinelli-Kinder machen viele Vorschläge. Rotkohl, Klöße, Sauerbraten, Kartoffelsalat, Erbsensuppe. Der kleine Peppinello schlägt ungefähr 27 Mal Rindsbouillon mit Flädlesuppe vor. Und Markklößchen. Wow. Markklößchen haben so was herrlich Altmodisches an sich. Von Mutti´s oder Omi´s Küche. Finde ich. Da ich je sowieso lieber -sowohl italienisch als auch deutsch- beim Kochen an Althergebrachtem hänge: Nix wie ran.
Zutaten:
2 altbackene Brötchen und etwas Semmelbrösel
3 - 4 Markknochen vom Rind
1 gewürfelte Zwiebel, fein gehackt
2 Eier
1 Strauß feingewiegte Petersilie
Salz, Pfeffer, Muskat (wir mögen kein Muskat)
Die Markknochen röste ich in der Pfanne so lange, bis ich das Mark weich ist, und sich mit dem Löffel leicht auslösen lässt. Dann nehme ich die Knochen heraus, und brate das Mark in derselben Pfanne durch. Es muss danach kurz auskühlen. Dann vermenge ich es mit den übrigen Zutaten, bis sich ein gefälliger Teig bildet. Er darf nicht zu nass sein. Lieber noch ein paar Semmelbrösel dran.
Ich kann jetzt auch die Musik lauter drehen, und hören, was ich will….von AC/DC über Jamie Cullum bis hin zu Paolo Conte. Querbeet und laut. Ist es denn nicht schön? Ich muss das tun, um diesen lästigen Ohrwurm los zu werden. Hier im Rheinland läuft nämlich seit Tagen nur Schunkelmusik im Radio. Im Auto hörte ich “Die Vögelein die Vögelein vom Titicacasee, die heben wenn die Sonne scheint das Schwänzchen in die Höh`”… Ich werde es ohne anderweitige Audio-Dauerberieselung nicht los. Es hat sich irgendwo zwischen Hirn und Mittelohr festgesetzt. Grauenhaft.
Aus dem Teig forme ich nun mit angefeuchteten Hände eine Menge kleiner Bällchen. Es sind viel zu viele für unser Mittagessen. Ich friere einen Teil davon ein. Den werde ich am Ende der Woche mit meiner Freundin B. verspeisen. Die hat sich zum Mädels-Abend Tafelspitz von mir gewünscht. Und alle Gerard Butler-Filme der Welt. Ok. Die Klößchen für Dich, der Gerard für mich..hach…
Fräulein Peppinella, der Kleine und ich verputzen unserer Ration Markklößchen mit einer herrlichen Rindfleischsuppe und Bouillonkartoffeln. Schon während des Essens machen sich allerdings erste Anzeichen von RinderKinderwahn bemerkbar. Das Fräulein Peppinella erzählt mir irgendwas. Hab’ schon wieder vergessen, was. Als ich mehrfach an ihr zweifele sagt sie voller Inbrunst: “Mamma, ich schwöre es Dir auf….auf…auf…meinen iPod!!!!”
Ist das schon BSE? Oder bringen sie ihr sowas am Erzbischöflichen Katholischen Mädchengymnasium bei?
Oh weia.
P.S.: Mein Rechner mit allen Fotos ist platt. Ich schreibe vom Netbook.
Der Listen-Wahn grassiert hier in der Blog-Sphäre wohl noch immer. Ich habe folgenden Schwachsinn schon mal irgendwo verlinkt. Da mir zur Zeit jedoch nichts besseres einfällt, und ich auch keine Zeit habe (Herr Peppinello immer noch krank…viel Arbeit im Lädchen) heute nur meine persönliche Wahnsinnsliste:
Was Du nie über mich wissen wolltest, und was ich Dir trotzdem erzähle…
1. Natürlich heiße ich nicht wirklich Peppinella. Mein Blog-Name ist die Verniedlichung der Verniedlichung meines Vornamens in italienischer Sprache.
2. Ich bin 1,78 m groß, trage Konfektionsgröße 36 und mein langes blondes Haar umschwebt locker mein Haupt und rahmt meine großen, strahlend blauen Augen ein.
3. Das ist gelogen.
4. Ich war mal verliebt in Jürgen Drews und in Pierre Brice….ähm….in Winnetou.
5. Das ist schon länger her. Später folgten Jon Bon Jovi, Andy Garcia, Alain Delon und Lenny Kravitz.
6. Mit denen wurde es nix, denn der Herr Peppinello hat mich ihnen weggeschnappt.
7. Ich esse fast alles.
8. Bei Essenseinladungen lange ich zu, ohne mich zu zieren. Frauen die bei Mineralwasser -warm und ohne Kohlensäure im- Salat herumstochern sind mir ein Graus.
9. Das soll nicht heißen, dass ich kein Wasser trinke. Rotwein und Kaffee sind mir jedoch lieber.
10. Kaffee aber nur als Espresso. Niemals mit Milch.
11. Dafür mit einem Grappa, oder zwei.
12. Nein, ich bin keine Alkoholikerin.
13. Ich werde demnächst aufhören zu rauchen.
14. Vielleicht.
15. Ich bin katholisch.
16. Ich habe gesündigt, und nicht gebeichtet.
17. Ich hätte gerne große Hände mit langen Fingern und einem großen Nagelbett.
18. Lass mich mal nachgucken. Habe ich alles nicht. Meine Hände sind klein und schrumpelig.
19. Die historische Person, die ich gerne kennen gelernt hätte, ist Cesare Borgia.
20. Er hätte seinen unheimlichen Diener Michelotto gerne zum Date mitbringen dürfen.
21. Ich habe einen Hang zu düsteren Gestalten.
22. Winnetou und Jürgen Drews waren wohl jugendliche Fehltritte.
23. Um auf den Rotwein zurück zu kommen. Am liebsten mag ich Dolcetto di Dogliani und Luce delle Vite von Frescobaldi.
24. Ich mag die Toskana.
25. Aber die schönste Stadt der Welt ist für mich Rom.
26. Mein Lieblingsessen ist…lass mich mal überlegen….
27. Rindfleischsuppe, unter anderem.
28. Der Satz: „Erst denken, dann sprechen“ ist immer wieder eine Stolperfalle für mich.
29. Ich denke nie lange nach. Ich hab‘ mich meist schon in Sekunden um Kopf und Kragen geredet.
30. Will man der Temperamentenlehre Glauben schenken, dann wäre ich eine Sanguinikerin.
31. Eine Sanguinikerin, die einen Choleriker geheiratet hat.
32. Das geht gut, aber nicht immer.
33. Ich würde gerne Tango oder Paso Doble tanzen lernen.
34. Der Herr Peppinello leider nicht.
35. Ich liebe Schuhe und Handtaschen.
36. Amen und Ende der Durchsage.
Jetzt bist Du dran. Was erzählst Du mir über Dich???
Natürlich bin ich die Wortbrüchige, wer sonst? Man könnte auch sagen, die Rezepte-Versprecherin….. die Verdrängerin oder Aufschieberin. Oder die Event-Verpasserin oder Nichtteilnehmerin. Oder die E-Mail- und Kommentar-Nicht-Beantworterin. Eine echte Blog-Schlampe.
Das da oben sind übrigens die Freselle.
Ich weiß auch nicht, was los ist. Ich fotografiere munter jedes Essen. Mittlerweile habe ich eine externe Festplatte für Bilder angeschafft. Brauche ich gar nicht. Ich poste eh nicht. Und lustig bin ich auch nicht immer. Glaub’ das mal ja nicht. Es gibt eben nicht immer zu jedem Essen die passende Geschichte. Manchmal. Ich weiß aber zwischenzeitlich auch, dass manche glauben, hier bei Peppinellis fänden jeden Tag filmreife Episoden statt. Nee. Nur manchmal. Ab und zu. In etwa. Heute ist es hier zum Beispiel ganz mau. Der Herr Peppinello ist krank. Nix schlimmes. Er hat einen ziemlich heftigen grippalen Infekt, welcher ihn auf dem Sofa dahin siechen lässt. Das ist gemein, was ich hier sage, denn es geht ihm wirklich nicht gut. Er wollte noch nicht mal essen, und das will was heißen.
Der Herr Peppinello beäugt übrigens seit Tagen, wir ich am PC rumfummele. Ohne zu bloggen. Dann sagt er: “Du machst alles nur halb.”
“Hä?”
“Was murkst Du da rum, mach lieber bei Peppinella weiter. Immer nur so halbe Sachen…” Ach so. Zu anderen Gelegenheiten hat er sich beschwert, weil ich “nur noch blogge und kochseitensüchtig” (Zitat Ende) geworden bin.
Das war vorgestern. Heute rafft Frau P. aus N. (formerly known as Peppinella) sich auf.
Die Freselle (oder Frese, oder auch pane tosto = hartes Brot) habe ich kurz vor Heiligabend gebacken. Eigentlich werden sie eher im Sommer gegessen. Angeweicht mit etwas Wasser und Olivenöl, belegt mit Tomatenstücken. Freselle sind süditalienisch. Neapel erhebt darauf keinen Universalanspruch. Meine Schwiegermutter ausgenommen. Mit ihr streite ich seit Jahren über deren Ursprung. Für mich ist das Kalabrien/Sizilien. Zweifach im Ofen gehärtet wird dieses Brot haltbar gemacht. Früher ein aus der Not geborenes Essen für Fischer oder Seeleute. Und für schlechte Zeiten.
Zutaten:
Aus den Zutaten knete ich (immer noch von Hand) einen geschmeidigen Teig, wobei ich nur nach und nach etwas warmes Wasser dazugebe. Das dauert ungefähr eine halbe Stunde. Zugedeckt lasse ich den Teig dann in einer Schüssel eineinhalb Stunden gehen.
Ich teile den Teig in 12 Stücke, die ich zunächst zu Kugeln forme. Diese ziehe ich dann vorsichtig, wie Du oben auf dem Foto siehst, in die Länge. So 10 bis 15 cm. Eher 15. Glaube ich. Die decke ich ab, und lasse sie eine weitere Stunde gehen.
Danach ziehe ich die Teigstränge nochmal um das doppelte in die Länge und schließe sie zu Kringeln, wie Donuts. Die kommen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und müssen (Geduld!) eine weitere Stunde abgedeckt gehen. Ich heize den Ofen auf 200 Grad vor. Die Kringel backe ich für 10 Minuten, nehme sie raus und lasse sie auf einem Gitter abkühlen. Dann schneide ich sie durch, wie (siehe Bild) und backe sie insgesamt 1 Stunde(30 Min. bei 180 Grad, weitere 30 Minuten bei 140 Grad.
Am Ende haben sie eine schöne goldbraune Farbe, und sind echt hart. Optimal für Panzanella. Oder auch nur so. Zwischendurch. Wenn Du gute Zähne hast. Olivenöl zum Beträufeln, sowie Rotwein für den Gaumen und die ein oder anderer Kleinigkeit dazu erleichtern das Kauen.
Ach so: Sie werden übrigens besser mit Weizenvollkornmehl. Ich hatte leider keines da, was regen Anlass zu Diskussionen bot. Sollen die sich doch ihre Sachen demnächst selber backen, oder???
Bereit? Ok.
Wir tun heute mal so, als sei der 22. Dezember 2009. Vormittags. Wir stehen in meiner Küche, und ich weihe Dich in das Mysterium des “Wieso? Wie immer…” ein. Das geheimnisvolle Festessen des Herrn P. aus N. Es beginnt mit der Weihnachtsbäckerei. In Kampanien gibt es nicht diese Weihnachtsplätzchen wie hier. Neben dem Panettone, oder Pandoro (beide von den Polentoni importiert) gibt es in jedem neapolitanischen Haushalt zu Weihnachten Struffoli [:e’ schtruffele:]. Sie sind das typischste Gebäck zum Fest. Böse Zungen behaupten, dass der Ursprung dieser kleinen Kügelchen parthenopisch sei. Also aus der Zeit als Bella Napoli gegründet wurde. Von den Griechen. Wir sagen das jetzt mal nicht meiner Schwiegermutter. Ich will meine Ruhe haben.
(Wenn ich ehrlich bin, würde ich mich in Echtzeit jetzt gerne ums Bloggen herumdrücken. Der Herr Peppinello raucht immer noch nicht. Ich leider schon. Am Rechner besonders viel, was ewig zu Diskussionen führt. Irgendwie komisch, dass mein Laster den Herrn Peppinello vor 23 Jahren noch nicht gestört hat. Vermutlich weil ich da noch keinen Rechner hatte…)
Zutaten:
Außerdem:
Meine Kitchen-Aid ist immer noch nicht aus Rheda-Wiedenbrück (ich hasse diesen Ort mittlerweile) zurück. Dort befindet sich die einzige Servicestation Deutschland für diese lebenswichtige Apparatur. Also knete ich den Teig von Hand.
Ich siebe das Mehl durch, füge Salz und Zucker hinzu und reibe die Zitronenschale rein. Dann knete ich das Ganze mit der Butter und dem Zucker zu einem geschmeidigen Teig. Das dauert ungefähr 20 Minuten, in denen mir die Oberarme anschwellen (ganz zu Schweigen vom Hals). Ich seufze mehrmals leise. Dann auch laut, aber keine hört mich, denn ich bin allein zu Hause. Den Teig lasse ich 1 Stunde abgedeckt ruhen. In der Zwischenzeit bereite ich einen Hefeteig vor. Den brauche ich am nächsten Tag für andere Sache, Erfährst Du schon noch.
So. Die Stunde ist um. Ich nehme nun von dem Teig kleinere Stück ab. Daraus forme ich fingerdicke Rollen, die ich in kleine Stücke schneide. Ungefähr 1 cm. Ist gas Gleiche Prozedere wie bei Gnocchi, nur ist dieser Teig hier geschmeidige und klebt nicht. Aber genau wie bei den Gnocchi rolle und schneide ich, und der Teigberg wird nie weniger. Es dauert ewig. Ich erfinde eine neue sportliche Disziplin: Synchronrollenschneidenfrittieren.
Man muss eben multifunktional sein, heutzutage. Ich gebe reichlich Sonnenblumenöl in meine Frittiertopf und erhitze es, bis es Bläschen schlägt. Frag mich jetzt nicht, wie viel Grad das sind. Ich schätze so 180. Mit der Fritteuse könnte ich das eher feststellen, aber ich hasse dieses Ding. es steht mit vielen anderen unnützen – von mir angeschafften Kuchengeräten – ganz oben im Schrank. (Da, wo ich nie putze, weil ich ohne Leiter nicht drankomme, und mich damit herausrede, dass ich Höhenangst habe.)
Die Struffoli frittiere ich portionsweise goldgelb, hebe sie mit dem Schaumlöffel heraus, und lasse sie auf Küchenkrepp abtropfen. Während der Weihnachtstage werde ich insgesamt 8 Rollen Küchenkrepp verbrauchen…
Irgendwann sind alle Teigstückchen verbraten, also frittiert, meine ich. Ich schmelze nun den Honig mit dem Zucker im Wasserbad, bis er ganz dünnflüssig ist. Damit tränke ich die Struffoli und gebe sie auf einen großen flachen Teller. Traditionsgemäß werden sie so serviert. In Ringform. Ich will wissen, wieso eigentlich, und rufe meine Schwiegermutter an. Ja. Ab und zu rufe ich sie an. Was nicht heißen soll, dass sie mich vorher nicht schon mindestens 10 Mal angerufen hat. Vor christlichen Festtagen sogar öfter…
Genau weiß sie das auch nicht, sagt sie. L’usanza e questa. Es hat wohl was mit einer Goldkrone zu tun. Oder einem Heiligenschein. Oder dem hellen Stern (über Bethlehem zeig’ uns den Weg) Keine Ahnung. Den Teller, den Du da oben siehst, den bringe ich zu meiner Schwiegermutter. Vorher werde ich ihn mit diesen bunten kleinen Zuckerkügelchen bestreuen, denn das muss wohl so sein.
Die Struffoli für mich fülle ich in gefällige kleine Förmchen aus Papier und dekoriere sie mit farblich passenden Zuckerperlen. So sind alle zufrieden.
Struffloli sind kein kulinarisches Highlight. Sehr süß. sehr klebrig. Aber: Sie gehören in Neapel zum Weihnachtsfest, wie das Kind in die Krippe.
P.S.: In Echtzeit hier die Antwort auf alle Kommentare zu meinem Post von gestern: Ich glaube, dass es viel schwerer ist ein Buch zu schreiben, als hier im Blog irgendwas hin zu kritzeln. Ehrlich. Es artet nämlich dann in Arbeit aus.
Warum der Post diesen blöden Titel hat, erkläre ich Dir später. Zuerst einmal: Ein Frohes Neues Jahr. Ein wenig verspätet, ich weiß, aber ich habe mich in den letzten Tagen ums Bloggen herumgedrückt. Habe ich doch vor Weihnachten groß angekündigt, über Selbiges zu schreiben. Natürlich habe ich 75.485 Fotos gemacht, und 99% Prozent davon wieder gelöscht. Meine Familie wundert sich inzwischen darüber, dass es keine stimmigen Bilder von den kleinen Peppinellis unterm Weihnachtsbaum gibt. Auf fast allen Bildern Lebensmittel….
Wie fange ich nun an mit meinem After-Christmas-Post? Und wie lang wird er werden? Diese Frage ängstigt mich viel mehr, denn ich weiß die Antwort darauf: LANG.
Sitzt Du bequem? Gut. Ich kurbele mal die Zeitmaschine an und katapultiere uns zurück zum 8. Dezember 2009. Solltest Du nicht katholisch sein, sondern ein Heidenkind, oder Scientologe, oder Zeuge Jehovas: An diesem Tag ist Maria Unbefleckte Empfängnis (lach’ nicht!). Auf Italienisch heißt das Immacolata Concezione di Maria Vergine. An diesem Tag werden in Italien, und vor allem in Neapel die Krippen aufgebaut. Es gibt ein Viertel in Neapel, in dem sich dicht an dicht Geschäfte drängen, die entsprechendes Zubehör verkaufen.In einer italienischen neapolitanischen Krippe tummeln sich in riesigen beleuchteten (natürlich bunt) Landschaften nicht nur alle möglichen Schuster, Bäcker, Schmiede und sonstige Handwerker, sondern auch Personen öffentlichen (Un)Rechtes wie Herr Berlusconi oder der Papst. Oder Diego Maradona. Und Luciano Pavarotti. Und kleine Figuren aus Überraschungseiern. Und Mutter Teresa. In diesem Jahr auch erstmalig Michael Jackson… Das glaubst Du nicht? Dann guck’ mal hier. Es sieht eher aus wie die Darstellung eines Kuriositäten-Kabinetts. Finde ich. Aber ich habe natürlich gar keine Ahnung von Traditionen. Sagt der Herr Peppinello.
Die Krippe. Natürlich haben auch wir eine. Sie ist ungefähr 120 cm lang und 70 cm hoch, und somit erbärmlich gegen alles, was Neapel so zu bieten hat. In unserer Scheune, die natürlich der Herr Peppinello mit dem kleinen Peppinello aufbaut (Ich verrichte nur niedere Tätigkeiten, wie zum Beispiel Verlängerungskabel besorgen. Außerdem darf ich die Krippe im Januar wieder abbauen, verpacken und verstauen. Immerhin.) Ich bestehe darauf, dass der Stall zunächst leer bleibt. Lediglich ein Hirtenjunge und einige Schafe, sowie zwei Enten (in der Dachgaube) dürfen rein. Die Drei Könige bleiben zunächst in einem kleinen Karton, eingewickelt in Küchenpapier. Genauso das Christuskind, welches ich heimlich in einer Schublade verschwinden lasse. Ich ermahne den Herrn Peppinello, auch bloß mit daran zu denken, wo der Heiland zwischengelagert ist. Es hat nämlich schon Jahre gegeben, in denen wir beide völlig unentspannt in der Heiligen Nacht, so gegen Viertel nach Drei das Kind suchten.
Der Herr Peppinello beleuchtet die Krippe. Bunte Lampen habe ich ihm untersagt. Ich weise ihn erneut darauf hin, dass weniger oft mehr ist, und das Maria zu einem späteren Zeitpunkt wahrscheinlich nicht sehr erfreut wäre, wenn sie während der Niederkunft mit einhundert Watt in Regenbogenfarben angestrahlt würde.
Der Herr Peppinello findet mich blasphemisch, wenn ich so rede.
Der kleine Peppinello stellt einen Ochsen in die Krippe. Wie jedes Jahr sage ich: “Der gehört da nicht rein.” Und wie jedes Jahr antwortet der Herr Peppinello: “Jetzt stell’ dich nicht so an, Du weißt doch, dass der Esel kaputt ist.” Stimmt. Der Esel verlor vor einigen Jahren zunächst ein Ohr. Vergangenes Jahr erlag er an Weihnachten einer tödlichen Verletzung (Genickbruch), beigebracht durch Dauerbeschuss mit Kanonenkugeln aus einem Playmobil-Piratenschiff. Nun gut. Ich kann mit dem Rindvieh leben. (Ein Schelm, der jetzt Böses denkt….)
Am Abend machen sich Maria und Josef auf den Weg nach Bethlehem. Sie müssen unsere knapp 4 Meter lange Fensterbank überwinden, um dann – über einen Beistelltisch mit einer Buddha-Figur – endlich das Sideboard zu erreichen, auf dem die Krippe steht. Das ist Aufgabe des kleinen Peppinello. Er schiebt die Beiden jeden Tag ein kleines Stück vorwärts. Maria lächelt während des Marsches selig, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da sie den ganzen langen Weg auf Knien robbt.
Natürlich findet der Herr Peppinello auch diese Äußerung gotteslästerlich.
Irgendwann, kurz bevor das junge Paar an Buddha (oben im Bild) vorbeikommt, schließt sich ihnen ein Eisbär an. Ich schlussfolgere ergo, dass sie ohne Navigationssystem unterwegs sind. Wenn Sie von Nazareth über den Nordpol und China nach Bethlehem reisen, ist da irgendwas schiefgelaufen…. Vermutlich diente der Esel in früheren Jahren als Navi. Mich nervt der Eisbär. Ich entferne ihn mehrfach von der Fensterbank, und stelle ihn auf unser Adventsgesteck – aber schwuppdiwupp ist er bald wieder bei Maria. Vielleicht als Bodyguard, oder so. Ich verkneife mir weitere Bemerkungen, denn ich befürchte, das andernfalls in der nächsten Zeit Horden von wilden Tieren und Indianern das Heilige Paar umzingeln.
In der darauffolgenden Woche singen wir gefühlte 734 Mal “In der Weihnachtsbäckerei” und “Stern über Bethlehem”. Der kleine Peppinello will wissen, wann wir denn endlich mit der echten Weihnachtsbäckerei beginnen. Ich probiere diverse Ablenkungsmanöver. Eines davon ist das Schreiben eines Wunschzettels an den Weihnachtsmann. Da der Kleine ist in der ersten Klasse malt er den Wunschzettel aus. Das Schreiben übernimmt meine Freundin Alex. “Nach Diktat verfasst”, sagt sie, und übergibt mir die Wunschliste. “Ho-Ho-ho”, denke ich. Er hat wahrhaftig kein elektronisches Spielzeug ausgelassen. Von der Wii über die Play-Station bis zur X-Box und dem i-Phone (!!!!) ist alles vertreten. Schonend bereite ich den kleinen Peppinello darauf vor, dass der Weihnachtsmann diese ganzen Sachen nicht mehr vorrätig hat. Er guckt komisch, sagt aber nichts. Am späten Nachmittag sitzen wir vor dem Fernseher und sehen Sponge-Bob, den grenzdebilen Schwamm.
Dann kommt Werbung. Der kleine Peppinello begeistert sich sofort für eine Kinder-Digitalkamera, die alles mögliche kann. (Ich notiere das in meinem Hirn.) Die folgende Reklame ist von einem Mobilfunkanbieter. Die Tochter irgendeines Idioten glaubt nicht mehr so richtig an den Weihnachtsmann und er engagiert via Facebook seinen Autoschrauber nebst Rentier (Mops mit Plüschgeweih). Du kennst die Werbung, oder? Der kleine Peppinello glotzt gespannt auf die Mattscheibe – manchmal sieht er genau aus wie sein Vater – und ich befürchte schon, dass ich mich gleich der großen Weihnachtsmann-Lüge stellen muss, als er sagt: “Wie doof. Als ob das Rentier (!!!) telefonieren kann. Das kann doch mit seinen Hufen noch nicht mal wählen.” Puh. Ich verkneife mir dermaßen das Lachen….
Weitere Tage vergehen. Je näher das Fest rückt, desto öfter werden wir gefragt, was es denn dieses Jahr bei uns zu Essen gibt an Weihnachten. Der Herr Peppinello versteht die Frage nicht. Nicht akustisch, sondern sinngemäß. Stets beantwortet er sie mit: “Wie immer, wieso?” Er weiß natürlich ganz genau, das die Frager nicht wissen, was “wie immer”, sein soll, nämlich das, was der Herr Peppinello an jedem Weihnachtsfest seines Lebens aß, seitdem ihm die Milchzähne eingeschossen sind. Nee, stimmt nicht. Zwei Mal folgten wir an irgendeinem Weihnachtstag Einladungen. Einmal gab es abgezählte Gambas (3 für jeden), woanders Fondue chinoise…..Wir gingen früher nach Hause als geplant, und im Auto war ich dann alles schuld. Seitdem verschanzt der Herr Peppinello sich von Heiligabend bis Silvester daheim.
La Vigilia (Heiligabend) rückt näher. Maria und Josef sind schon auf der linken Ecke des Sideboards angekommen. Ich mache mich an die Vorbereitungen. Am Vierundzwanzigsten Dezember wird der Eisbär in ein Gehege neben dem Stall gesperrt. Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der werdenden Mutter. Maria und Josef tun den letzten Schritt.
“Sie haben Ihren Bestimmungsort erreicht”, schnarrt der kleine Peppinello mit Automatenstimme und äfft dabei unser Navigationssystem nach, als er die Beiden in der Krippe platziert.
Halleluja. Ich mache im Stillen drei Kreuze, denn nun fängt die Hektik erst richtig an. Die Hektik will ich mit Dir teilen. Es ist aber viel. Zuviel für einen Post. Deshalb:
To be continued.
Domani. Versprochen.