4. Oktober 2014

Zucchini-Auberginenreste, oder: Esoterik für Fortgeschrittene – die Pendler, oder: Neues von Frauke und Bernhard

Eigentlich ist das ein Kochblog, oder? Ich lasse das erst mal so stehen, weil ich dir unbedingt was erzählen muss. wie du ja weißt, erkunde ich ab und an neue Sphären. Entdecke sie Möglichkeit!

Nachdem ich mit den Gastrosexuellen so gar nichts anfangen kann, wende ich mich heute lieber wieder den Spirituellen zu. Beide enden zwar mit “…uellen”, haben aber ansonsten nichts gemein.

Ich kann mit Frauke und Bernhard auch schlecht am Pacojet (mein neues Lieblingswort) vorstellen. Sie untersuchen die Qualität der von ihnen ausgesuchten Lebensmittel (Körner, Kleie, Wasser u.v.m.) lieber mit dem Pendel.

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Bei uns gibt es keine Koerner, sondern die Reste der Zucchiniabschnitte aus denen gestern die Roellchen gemacht habe und übrig gebliebenen Auberginen.

Ohne Scheiß. Natürlich sind Frauke und Bernhard meine Erfindung, und existieren nicht wirklich, aber ihre Wesenheiten und ihre Auren sind haarscharf an die Realität gelehnt. Jeder von uns kennt solche Fraukes und Bernhards. Viele Freunde und Verwandte berichten mir von Erlebnissen mit Personenkreisen dieser Art. Der Herr Peppinello nennt diese Spezies “bekloppte Spinner”. Auch ich tue mich schwer. Wünsche ins Universum schicken klappt bei mir immer noch nicht.

Ich kurve immer noch stundenlang durch die City und finde keinen Parkplatz, obwohl ich den Wunsch danach laut ausspreche und in den Orbit schicke. Wünsche dürfen wohl nicht in jeder Weise ausgesprochen werden dürfen, um in Erfüllung zu gehen. (Über “einen-verdammten-Scheiß-Parkplatz-in-dieser-Kacke-hier”-Wunsch ist das Universum not amused. Der wird nicht gewährt). Ich weiß das aus zahllosen Selbstversuchen.

“Lassen sie nun ganz ruhig die Frage an das Pendel in ihrem Kopf gedanklich kreisen. Die Frage könnten sie in etwa zu formulieren: „Sollte ich diesen Apfel jetzt essen?“ oder „Wird es mir gut tun, diesen Apfel jetzt zu essen?“. Sie können auch eine anders lautende Frage stellen – Beachten sie allerdings auf jeden Fall, dass es sich bei ihrer Frage um ein „Ja /Nein“-Frage handelt, also eine Frage die so formuliert ist, dass das Pendel darauf mit Ja oder Nein antworten kann. Fragen wie „Wann sollte ich diesen Apfel essen?“ oder „Wie viele Äpfel sollte ich am Tag essen? “ sind in diesem Zusammenhang denkbar ungeeignet. “

Ich zitiere hier aus: Pendeltipps.de

Es gibt auch eine Pendeltafel zum Download in Beziehungsfragen, Partnerschaft und Liebe. Überdies gibt es auch Anleitungen zur Herstellung eines Pendels. Und eine Kommentarfunktion, wo “Anonym” schreibt, dass sein Pendel aus Eisen, lang, schmal, schwarz ist…..

…..“Im Feuer selbst geschmiedet, auf dem Amboss mit dem Hammer in der eigenen Hand geformt. Hellglühend im Öl brüniert. Beim Herausnehmen hat sich das heiße Öl mit dem Luftsauerstoff entzündet. Ein Pendel aus dem Feuer. Archaisch, stark, an einem Lederband. Manchmal trage ich es als Kette um den Hals. Direkt auf der Haut. Das Pendel gehört zu mir, es ist von mir und aus mir (!!!). Die Herstellung war ein einmaliges Erlebnis.”

An dieser Stelle schüttelt der Herr Peppinello fassungslos mit dem Kopf.

Und ich komme jetzt erst richtig in Fahrt. Ich schlage vor, dass ich auch ein Pendel herstellen könnte….sozusagen von mir und aus mir. Das mit dem “aus mir” macht mir Kopfzerbrechen.

Eigentlich sollte ich es ja nicht erzählen, aber der Herr Peppinello sagt: “Ich habe ein Pendel. Nicht aus mir, aber an mir. Aus Eisen. Mit Haut. Willste mal sehen?” Ich sage: “Fahr zur Hölle! Hellglühend im Öl brüniert….” So ein Blödmann. Der nimmt mich nicht ernst.

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Ungependelte Gemuesereste, in Olivenoel mit Knoblauch und Chili gebraten, mit Origano bestreut. Dazu helles Brot. Voll mit Gluten. Auch ungependelt.

Unser Abendessen ist fertig. Wir fangen an zu essen. Im Hintergrund läuft der Fernseher. Familie Frauke und Bernard reichen einander an dieser Stelle die Hände, und danken der Muttergöttin Gaia für die Körner und Gräser. Sie sind zu Viert. Nils und Nele jammern wie immer rum (wahrscheinlich möchten sie einfach mal Pommes oder Spaghetti Bolo). Auf dem Tisch liegt noch ein fünftes Gedeck. Messer, Gabel, Teller, Grander Wasser. Das machen sie bei jeder Mahlzeit. “Für die, die nicht bei uns sind/sein können.”

So sieht das aus. Bei den Pendlern.

Morgen berichte ich euch über Grander Wasser. Das ist auch so was, naja. Und über die Wünschelrutengänger. Und über Bagel. Auch wenn die nicht zum esoterischen Quatsch passen. Ist ja schließlich ein Kochblog.

In diesem Sinne. Ommmmm.

7 Kommentare:

  1. Sagte ich schön mal, dass ich es schön finde, dass du wieder bloggst? ;-)
    Die Ungependelten nehme ich gerne als kleines Abendessen.

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  2. Ich schmeiß mich weg..., wie schön ist das denn? Wenn's genehm ist, schaue ich jetzt öfters hier vorbei, dann fange ich zwei Fliegen mit einer Klappe: spitzenmäßige Kochanleitungen hübsch verpackt in Geschichten aus dem Leben. Einfach toll! Liebe Grüße und bis bald - Elke

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  3. Zitat ".......Der nimmt mich nicht ernst....
    Von dem Absatz muss ich mich erst einmal erholen, ich schüttel mich vor lachen...

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  4. Ich muss den Rest deiner Ergüsse jetzt erst mal lassen - ich bleibe sonst unterm Tisch liegen - Lachstarre. Gibt es sowas?

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