Also..sonntags kann man keine Diät halten. Außerdem....ich bin dem Herrn Peppinello was schuldig. Aufgrund meiner Quengelei (sogar bei dem weißgoldenen Ring mit Topas zog ich einen Flunsch) hat er wohl mit dem Christkind und dem Weihnachtsmann ein "Brähnstörming" einberufen. Nach einigen Beratungen kamen sie überein, dass nur das hier mich wirklich glücklich machen würde:
Gimme 5, baby....steter Tropfen höhlt den Zahn, zermürbt das Christkind nebst Beratern und zahlt sich aus!!!!
Tja. Als Gegenleistung bekommt der Herr Peppinello das Lieblings-Sonntagsgericht aller Neapoletaner: La domenica si mangia il ragu'.
Ragu' ist die Mutter aller Pasta-Saucen, und denkbar einfach herzustellen. Es braucht nur Zeit. Wenn Du um Eins essen willst ("All'una si pranza"), dann solltest du spätestens um 9:30 Uhr anfangen zu köcheln, und zwar so:
Zutaten
gewürfeltes Rindfleisch (wir nehmen, wie immer
Hochrippe ohne Knochen)
Olivenöl
Knoblauch und Basilikum
Pomodori pelati
Salz und Pfeffer
Pecorino romano (die Kinder mögen keinen Parmesan)
Riagtoni Napoletani (De Cecco)
Als erstes brätst Du das Fleisch mit dem Knoblauch sehr kräftig von allen Seiten an. Salzen, pfeffern...
Dann gibst Du die zerkleinerten (ich mache das mit der Hand) Pelati dazu und schmeckst mit Salz, Pfeffer und ein bißchen Pecorino ab. Entgegen der landläufigen Meinung kommt auch das frische Basilikum sofort dazu. Und jetzt? Nach dem ersten Aufkochen Deckel schräg stellen, Herd auf kleine Flamme und köcheln lassen bis kurz vor Eins. In den Sugo kommt kein Tomatenmark, kein Wasser und keinesfalls Zucker. Einziger Kompromiß: Ein Schlückchen Vecchia Romagna ans Fleisch (für Nonno Agostino...)
Gelegentlich umrühren. Ab 11:30 Uhr steht das erste Peppinello-Kind mit einem aufgeschnittenen Brötchen vor dem Topf und sagt: "Ich will ein Brötchen mit Sauce!"
Das ist die Pasta (immer "corta"), die wir am liebsten mögen. Kocht ziemlich lange, fast eine Viertelstunde, und wird dann abgegossen, in den Topf zurückgegeben und mit einigen Kellen des Sugo vermischt.
Noch ein Häppchen Sugo und Käse drauf. Ecco il primo piatto della domenica napoletana.
Das Ragu' bildet den secondo piatto. Das Fleisch ist butterzart. In die Sauce wird reichlich weißes Brot getunkt. ("Fare la scarpetta" heißt das bei uns.)
Salat begleitet nahezu jede unserer Mahlzeiten. Er wird "danach" gegessen und nicht wie häufig in Deutschland "davor". Ja....und ohne den von mir gehassten Balsamico, sondern ganz einfach mit:
Buona Domenica!
P.S.: Der Herr Peppinello hat zähneknirschend auf viel Brot verzichtet. Brot macht dick, sagt er.
Gratulation zur KitchenAid und herzlich willkommen im Club der BenutzerInnen! Steter Tropfen höhlt den Stein ... bei mir hats auch über ein Jahr gedauert!
AntwortenLöschenDanke - das wird ausprobiert, denn so richtig italienisch will ich es doch auch mal machen! :-) - Was heißt denn "corta"?? - Ach, und natürlich auch von mir Glückwunsch zur KitchenAid (auch wenn ich glückliche Kenwoodbesitzerin bin :-))
AntwortenLöschenwenn ich hier vorab Brötchen mit Sauce ausgeben würde, gäbe es mittags nur noch ragu ohne Sauce :-) Ein Rezept für mich.
AntwortenLöschenGratulation zum neuen Spielzeug! Ich hab mir meine selbst gekauft. ;-)
AntwortenLöschenDanke für das ragu-Rezept, interessant, dass Du den Basilikum sofort dazu gibst. Ich mache das auch gerne, habe mich bisher aber immer dafür geschämt - hihi, jetzt weiß ich, dass man das darf! :-)
@Nathalie: So sind Frauen eben...;-)
AntwortenLöschen@Eva: Pasta corta sind Maccheroni, Rigatoni, Penn...also höchstens fingerlange Röhrennudeln.
@Robert: Ich stehe deshalb immer drohend mit dem Kochlöffel daneben
@Barbara: Ich kauf mir dann den Nudelaufsatz selbst. Die Sache mit dem Basilikum..öhm..wir machen das immer so..Nonna, Mamma, Zia..alle
Zum Austesten ist wirklich so ein einfaches Rezept wie die Scones geeignet, da kannst Du nichts falsch machen.;-)
AntwortenLöschenWie schön, dass Dein Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Viel Spaß beim Ausprobieren und ich freue mich schon, auf Deine Erfahrungsberichte.
AntwortenLöschenNachgekocht !!!
AntwortenLöschenhttp://cucina-casalinga.blogspot.com/2009/01/il-ragu-napoletano-con-agnello.html
Ich seh das mit dem Brot auch wie Herr P. Gimme 5!
AntwortenLöschenDanke für das leckere Rezept.
AntwortenLöschenhttp://www.fambrenner.de/Kaffeebohne/wordpress/2009/02/23/nachgekocht-ragu-napoletano/
Es war köstlich und ist auf dem Weg Gulasch abzulösen.
Cari saluti Katja
Ich habe das gestern nachgekocht (aber noch nicht verbloggt). Im Crockpot gegart ein absolutes Gedicht. Viva Italia!
AntwortenLöschenIch kenne so ein ragu mit Karotten und Sellerie und allem möglich, das Rindfleisch wird auch stundenlang gekocht, bis es zerfällt. Aber ich werde gleich am WE Deine Variante ausprobieren, macht mich sehr neugierig :-)
AntwortenLöschenEin tolles Rezept und ein schönes Blog! Ich komm wieder!
AntwortenLöschenIn Vorbereitung auf meinen Trip nach Neapel im letzten Herbst, habe ich mir u.a. Bourdain in Naples angesehen. Da spielt das Sonntagsragu ebenfalls eine große Rolle. Allerdings nimmt die Nonna (sie ist 80, wird aber von allen noch Mamma genannt) Schweinsbratwürste, Schweinerippchen und Kalbfleisch für das Ragu. Und die Pasta macht sie mit ihren Händen "corta".
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=B6bGpUHwMvU