Katha von der Esskultur fragte mich vor längerer Zeit nach einem Limoncello-Rezept, und: Ich hatte keins. Ich habe noch nie Limoncello selbst gemacht. Höchste Zeit es mal auszuprobieren.
Ich habe keine große Sammlung Rezept- oder Kochbücher, wo sowas beschrieben wird, aber ich habe ja meine Schwiegermutter. Anruf genügt. (Wenn ich nicht anrufe, ruft sie an…) Mit den Angaben der Zutaten ist Oma Peppinello immer recht vage….noch schlimmer als ich. Sie beschränkt sich auf Aussagen wie “quanto basta” (so viel wie nötig), “secondo come ti pare” (wie es Dir richtig erscheint) oder “poi vedi” (siehst Du dann). Nach einigem Hin und her einigen wir uns auf folgende Mengenangaben:
Zutaten:
- 6 große Zitronen (von der Amalfiküste bestenfalls, das wird ein Problem)
- 1l Weingeist
- 800 ml Wasser
- 800g Zucker
Das Dilemma fängt mit den Zitronen von der Costiera Amalfitana an. 1800 km trennen mich von den Zitronenbäumen…. Ich spreche mit Pasquale (der kommt aus Neapel). Er kennt einen, der kennt einen anderen, der kommt demnächst aus Sizilien und bringt pflückfrische Zitronen mit. Zitronen aus Sizilien, wenn das meine Schwiegermutter erfährt, verschluckt sie sich gleich nach dem ersten Gläschen des Likörchens.
Pasquale bring die Zitronen mit. Die Mauschelei beginnt. Er fordert dafür später 2 Flaschen Limoncello. Eine für sich, und eine für den Sizilianer, der die Zitronen mitgebracht hat. E va bene…
Eigentlich ist es ganz simpel. Es braucht zum guten Gelingen, wie fast alles: Zeit. Von den Zitronen schäle ich mit dem Spärschäler dünne Zesten ab. Möglichst nur das Gelbe der Schale. Das Weiße ist bitter.
(Übrigens freue ich mich ungemein über den Zuspruch hier, und auch über die lieben Menschen und Mitblogger, die mich nicht vergessen haben. Heute liest Du hier von mir, weil ich gerade eine kleine Verschnaufpause mache.)
Die Zitronenschalen lege ich in ein großes Glas, fülle den Weingeist hinzu, und verschraube es mit einem Deckel. Möglichst dunkel (der Chaos-Schrank unter meiner Spüle eignet sich bestens) muss das Ganze dort nun 14 Tage lagern. Täglich schüttele ich einmal kurz das Glas. nach 2 Wochen koche ich den Zucker kurz im Wasser auf, bis er sich gelöst hat. Das habe ich jetzt nicht fotografiert. Du weißt, wie man Wasser kocht. Dann lasse ich das Zuckerwasser erkalten. Geht auf Eiswürfeln, Kühlakkus, oder auch so (dauert nur länger). In der Zwischenzeit gebe ich die Zitronenschalen durch ein Sieb, und fange das Alkoholgemisch in eine Schüssel auf. Riecht gut.
Dann mische ich das Zuckerwasser mit dem Zitronen-Alkoholgemisch, und fülle es in Flaschen. Fertig ist der Limoncello. Er schmeckt nach drei bis vier Wochen richtig gut. Am besten eisgekühlt. Das Problematische daran ist die leichte Süße. Beim Trinken wird einem nicht bewusst, dass die Zitrone so richtig in die Birne geht…(was für ein Satz!!!!)
Cin-Cin…..
Schön, mal wieder einen neuen Beitrag bei Dir zu lesen. Limoncello ist bei uns auch sehr beliebt. Dank Deiner Anleitung könnten wir ihn nun auch mal selbst herstellen. Leider kennen wir niemanden, der jemanden kennt, ..., der uns pflückfrische Zitronen mitbringen könnte :-(
AntwortenLöschenhört sich gut an und pprroosst
AntwortenLöschenPerfetto, mein Rezept war ok.
AntwortenLöschenUm der Oma Peppinello Gerechtigkeit zukommen zu lassen, werde ich ihn in Zukunft nur noch Zitronenlikör nennen. Und falls ich mal jemanden kenne, der jemanden kennt... dann mache ich Limoncello :-)
Na, dann werde ich mal meine Connection anwerfen.
AntwortenLöschenSchön von dir mal wieder zu hören!!!
AntwortenLöschenAber glaub mir: keiner hier hat dich vergessen, wie könnte man denn!! :-)
Zitrone die in die Birne steigt! LOL Leider bin ich so norddeutsch und durch und durch stockfischig, dass meine Connections nicht für frische Zitronen ausreichen ;-)
AntwortenLöschenUlrike @Küchenlatein
Era Ora!
AntwortenLöschenhat sich das täglich reinschauen gelohnt.
Bitte wieder etwas regelmäßiger, wir brauchen das , hatten schon Entzugserscheinungen :-)
LG aus Wien, Hubert
und ich habe meine schalen im gleichen ikea-sieb wie du abgeseicherlt...
AntwortenLöschendanke auch hier für das rezept. meines wurde mittelding und ich hätte total vergessen, davon auf esskultur.at zu schreiben, obwohl schon alle flaschen verschenkt sind und wir nur mehr eine halbe im kühlschrank haben. nur eine frage: warum ist unserer trüb? hast du eine idee? (prozedere genauso wie bei dir.)
Was freue ich mich, wieder von dir zu lesen! Es ist immer wieder sehr amüsant. DAs "poi vedi" würde ich am liebsten auch ganz oft in meinen Rezepten schreiben, da ich mich nie an Mengenangaben erinnere.
AntwortenLöschenLeider habe ich eine Alkoholallergie und kann nicht in den Genuß dieser Köstlichkeit kommen.
A presto
Alex
Probiere das Gleiche doch mal mit Mandarinen, schmeckt auch wunderbar :-)
AntwortenLöschenPeppinella! Schoen wieder von Dir zu lesen!
AntwortenLöschenAha! Meine Mutter macht auch Limoncello - wie genau, frage ich nach. Eines weiß ich aber sicher: Sie lässt sich nicht die Zitronen aus Italien mitbringen (die vom Türken am Eck sind auch gut), dafür aber den Alkohol. In Deutschland ist erheblich mehr Steuer darauf, so dass er in Italien deutlich billiger ist.
AntwortenLöschenHach, da isse ja wieder mal! Limoncello selber machen, das ist gut!
AntwortenLöschenMan könnte ja nächstes Jahr in ein Zitronenland fahren und sich die Früchte dort selber pflücken. Ganz stilecht. Muss ich mal drüber nachdenken.
Huch, da steht ja die Marcato! Durfte sie wieder an die frische Luft?
Ich freue mich schon auf die nächste Verschnaufpause ;-)
AntwortenLöschenAlso, wenn ich Alkohol trinken würde, würde ich das hier nachmachen. Sieht wirklich gut aus! Und war wirklich schön mal wieder was von Frau Pepinella zu lesen :-)
AntwortenLöschenmhmm lecker ,lecker selbstgemachter limoncello...schön wiedermal einneuen beitrag zu lesen selten aber immer ein hochgenuss
AntwortenLöschenOoooh, Limocello selbst herstellen, danke für das Rezept!
AntwortenLöschenAus diesem Anlass heraus, hole ich mir gleich ein Gläschen, Salute!
Auf der Suche nach Limoncello aus Speyer (der einzig echte wahre gute), haben wir dieses Rezept gefunden, wo allein das Vergnügen, den Text zu lesen, uns schon das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Herzlichsten Dank! Und nachkochen werden wirs auch noch (nur nicht im Chaosschrank unter der Spüle lagern, denn da befindet sich neben dem Leergut auch diverses mit Totenkopf drauf...Weingeist aus der Apotheke? Und wo wohnt Pasquale?! Obwohl, hier in Ludwigshafen hab ich auch entfernte Sizilien-Connections, vielleicht ist da was zu machen...
AntwortenLöschenvielen Dank, lieben Grüsse, Angela und Alex
Sieht aus wie der Limoncello aus dem 4 Sterne Hotel in Meran das ich immer sofort mit Limoncello in Verbindung bringe. Dass man ihn aber auch so einfach selber machen kann, war mir wirklich nicht bewusst. Danke fürs Teilen
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