Weil das mit der Lasagne so prima geklappt hat, beschließe ich am Tag darauf Ravioli selbstzumachen (wird "selbstzumachen" nach der Rechtschreibreform eigentlich aus-ein-an-der oder zusammen geschrieben?).
Ich stelle 2 verschiedene Pasten für die Füllung her.
Zutaten
für die Ravioli (eigentlich sind es "Mezzelune")
400 g Weizenmehl
4 Eier
Salz
Olivenöl
Füllung 1
Caprino (Ziegenfrischkäse)
Ricotta
gehackter, blanchierter Spinat (TK geht)
Salz und Pfeffer
Füllung 2
Walnüsse (mit der Kitchen-Aid geschreddert)
geriebener Pecorino (oder Parmesan)
Mascarpone
Salz und Pfeffer
Als erstes bereite ich die Füllungen vor. Hier die mit Ziegenkäse und Spinat. Einfach alles zusammenrühren (und probieren).

Und dann die mit den Walnüssen (noch öfter probieren, denn Mascarpone macht glücklich).

Hier siehst Du die leergefressene Lasagne-Form. Selbst meine Schwiegermutter hatte nichts daran auszusetzten. Der Teig für die Ravioli wird wiederum von der Kitchen-Aid geknetet. Ich walze ihn mit der Pastatrice bis auf Stufe 6 (dünn).

Ich verteile kleine Portionen Füllung auf die Teigblätter, bin dann aber zu blöd, alles in gefällige Quadrate zu schneiden. Also nehme ich einen großen Ausstecher. Den finde ich in meinen Backutensilien (endlich eine Verwendungsmöglichkeit für die riesigen doofen Plätzchenausstecher.) Die Spinatfüllung sieht auf den Fotos irgendwie aus wie Gift.

So werden aus den geplanten Ravioli eben Mezzelune. Die Teigränder bestreiche ich übrigens weder mit Eiweiß, noch mit sonstwas. Sie haften auch ohne. Ich muß recht zügig arbeiten, denn der Teig wird schnell spröde.
Fertig. Ich setze Nudelwasser auf, und bereite aus der restlichen Ricotta, den Nüssen, Petersilie und Sahne ein Sößchen zu. Die Mezzelune müssen so etwa 4 Minuten in simmerndem Salzwasser ziehen, und kommen danach (mit dem Schaumlöffel) direkt zur Sauce in die Pfanne.

Ausnahmsweise kommt kein geriebener Käse auf die Nudeln. Heute nehme ich die restlichen gehackten Walnüsse zum Bestreuen. (Hat bestimmt ein paar Millionen Kalorien. Oder Punkte. Oder was-weiß-ich.)
Fragst Du dich schon was das hier alles mit Peronalpronomen zu tun hat? Das sag' ich Dir jetzt.
Einen Abend später, der Herr Peppinello und ich haben fast Feierabend, und es sind nur noch eine gute handvoll Gäste in unserem Lädchen. Wir sitzen gemütlich mit ihnen zusammen, unterhalten uns über dies und das. Irgendwann kommt das Gespräch auf das Thema Wörld-weit-Wepp.
"Die ist auch im Internet", sagt Herr Peppinello. Dabei deutet er mit dem Kinn in meine Richtung.
(Ich denke "die" steht auf der Weide und macht "MUH!".)
Einige Leute wollen nun wissen, was die Peppinella im Netz denn macht. Daraufhin sagt der Herr Peppinello: "Die hat 'ne Rezepteseite. Da könnt Ihr sehen, was wir (!!!???) zuhause alles kochen."
Wir.
WIR??? (Ich überlege kurz: 1. Person, Plural, Nominativ.)
Okay. Ich weiß, das WIR Menschen mit Migrationshintergrund sind, aber...es war mir bisher nicht klar, dass der Herr Peppinello solch arge Probleme mit den deutschen Personalpronomina hat. Dann denke ich, dass das gar nichts mit der deutschen Sprache zu tun hat. Er hätte auch im Italienischen zu Neunundneunzig Prozent "noi" (wir) gesagt.
Vielleicht ist das ja auch alles ganz anders. Vielleicht gibt es so eine Art Parallel-Universum. In einer anderen Galaxis. Mit einem anderen Internet. Und einem anderen Blog. Dort kochen "WIR".
(Possesivpronomen kann er übrigens auch nicht. In keiner Sprache der Welt. "Alles meins....")
P.S.: "WIR" hatten übrigens noch etwas Nudelteig (mit Spinat besudelt)übrig. Daraus entsanden Tagliatelle. Sie wurden zu lockeren Nestern gedreht, und sind getrocknet haltbar.

P.P.S.: HELAU!
P.P.P.S.: Ich hasse Karneval.